Manchmal muss man sich ganz bewusst selbst im Spiegel betrachten um die grauen Haare zu entdecken, die man in der Alltagshektik oft übersieht. Damit endet aber auch schon die Tragweite des Vergleichs zu dem, was wir uns neulich als Gemeinschaft gegönnt haben. Denn im Unterschied zum grauen Haar kann man etwas gegen unhinterfragte, evtl. auch überkommene Routinen unternehmen – sofern man sie als überdenkenswert erkannt hat.
Genau das war Zweck unseres neulichen Reflektionstages, bei dem wir uns tief in die Augen gesehen haben und auch Dinge ausgesprochen haben, die man im Alltag gern mal unter den Teppich kehrt. Angeleitet von zwei externen Moderator*innen haben wir beispielsweise eine Ahnung davon entwickelt, dass sich unsere monatlichen „Wunschversammlungen“ vielleicht anregender gestalten lassen; oder dass sich unser Konsensverfahren vielleicht pragmatischer handhaben lässt. Zu beiden Themen wurden kleinere Gruppen gebildet, die konkrete Verbesserungsvorschäge erarbeiten sollen. Mal sehen, was demnächst dabei heraus kommt.
Und im Herbst wollen wir uns nochmal eine ähnliche Auszeit nehmen, um gemeinsam zu überprüfen, worin denn unsere gemeinsamen Werte und unsere gemeinsame Identität bestehen und was das konkret bedeuten soll. Wir sind ja ursprünglich beim Konzeptvergabeverfahren um unsere Grundstück mit einer schriftlichen Vision angetreten und alle Wunschnachbarn haben diese in vollem Bewusstsein unterschrieben. Im Herbst wollen wir mal in den Spiegel schauen und selbstkritisch reflektieren, ob uns diese Vision noch als Gemeinschaft trägt – ob wir sie erweitern können oder reduzieren müssen oder … Wir werden berichten.

Die Wunschnachbarn auf dem Reflektionstag