Interesse an gemeinsamer Investition?

Liebe Nachbar*innen, [so begann neulich eine Email an unsere Nachbar*innen, aber auch alle Leser*innen unseres Blogs dürfen sich angesprochen fühlen]

hurra, der Frühling kommt und dann der Sommer … und irgendwann auch wieder der Winter – und dann ist man wieder froh um Wärme. Bei uns Wunschnachbarn keimte daher im vergangenen Winter eine alte Idee wieder auf: Sauna!

Wie bei einer Werkstatt, Schlagbohrmaschine, großer Leiter, Auto gilt auch hier: Man muss nicht alles alleine besitzen. Deshalb bitten wir um eine kurze Rückmeldung, ob es unter Euch ebenfalls Sauna-Enthusiast*innen gibt, die sich daran beteiligen möchten.

Als Ort schweben uns drei Optionen vor:

  • In der „Schleuse“ zwischen der Tiefgarage und unserem Kellergang – diese 5 Quadratmeter werden nicht wirklich benötigt, weil man die TG auch durch unseren Fahrradkeller erreicht.
  • Ein kleines, dezentes und ästhetisch hochwertiges Häuschen im Garten (siehe Beispiel 1 unten)
  • Ein ausgebauter Bauwagen ggf. auf der Straße (in guter Gesellschaft mit dem Bauwagen des Nachbarschaftsvereins oder verschiedenen Wohnwagen) (siehe Beispiel 2 unten)

Je nach Anzahl der Beteiligungswilligen wird sich die nötige Einlage voraussichtlich zwischen 200 € und 700 € bewegen.

Leitet diese Email gerne weiter und meldet Euch bei Interesse einfach als Antwort auf diese Email.

Ralf und Peter von den Wunschnachbarn

Zwei Bilder von Saunen: Links ein kleines würfelförmiges Gebäude, bei dem die Vorder- und Rückseite aus Glas besteht, durch das man im Inneren eine Sauna erkennen kann. Rechts ein Anhänger in der Größe eines kleinen Wohnwagens, der einen Holzaufbau mit Kamin trägt, in dem sich offenbar ein kleiner Saunaraum befindet

Saunaoption 1 und 2

[Ein Tag nach dieser oben genannten Email schickten wir noch eine hinterher mit dem Hinweis, dass es sich um unseren diesjährigen Aprilscherz gehandelt hat.]

Offiziell Frühling

Seit dem 20. März 2024 ist offiziell und hochkalendarisch Frühling, denn an diesem Tag überquerte die Sonne den Himmelsäquator, das heißt, der Tag und die Nacht waren gleich lang (für Schlaumeier*innen und alle, die es noch werden wollen: das Frühlings-Äquinoktium). Ein guter Anlass, die hellere und wärmere Jahreshälft mit einem Lagerfeuerchen zu begrüssen und alle Wunschnachbarn wieder mal aus ihrer Winterverschanzung zu locken; bei den meisten hat das auch geklappt, wie man hier sehen kann. Die Tatsache, dass es Tags zuvor einen Geburtstag zu feiern gab, wollen wir dabei geflissentlich verschweigen.

Lagerfeuer auf der Gemeinschaftsterrasse

Lagerfeuer auf der Gemeinschaftsterrasse

Reparatur-Ethos

In userem Repair Café versuchen wir ja – zusammen mit einer ganze Reihe von tatkräftigen Reparateur*innen – an jedem letzten Freitag im Monat, diverse Toaster, Lampen, Kassettendecks, Küchenschranktürchen u.v.m. wieder funktionsfähig zu kriegen. Sollten wir diesen Ethos nicht auch mal walten lassen wenn die Spülmaschine in unserem Gemeinschaftsraum nicht mehr abpumpt?

Gedacht, getan … doch leider war der erste Reparaturversuch nicht von Erfolg gekrönt. Also musste mehr Geduld, mehr Ausdauer, mehr Werkzeug, mehr kollektiver Reparatursinn mobilisiert und diverse YouTube Erklär-Videos zu Rate gezogen werden. Und sieh da – am Ende eines schönen sonnigen Arbeitstages auf der Gemeinschaftsterrasse konnte die Reparatur-Glocke geläutet werden. Die Spülmaschine spült wieder.

Ein erfahrener Reparateur bei der Spülmaschinenreparatur

Ein erfahrener Reparateur bei der Spülmaschinenreparatur

Jetzt auch im Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit

Seit einiger Zeit gibt es das bundesweite Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit; eine Plattform, auf der sich entsprechend engagierte Organisationen vernetzen können und ihr Engagement sichtbar machen können. Dazugehörige Schlagworte: 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen, Agenda 2030, Rat für Nachhaltige Entwicklung etc.

Egal, die Grundidee scheint ganz einfach: Jedem/r einzelnen die Möglichkeit geben, sich verantwortlich und nachhaltig zu verhalten – z.B. durch die Vermeidung von Müll und Neukonsum durch die Reparatur von existierenden Gütern. Klar macht es deshalb Sinn, unser Repair Café ebenfalls in dieser online Datenbank eingetragen. Genaugenommen: Hier.

„Na ja …“ würde Martin Lukacs vielleicht sagen. „Wenn das Haus brennt wedelt man ja auch nicht als Individuum mit dem Handtuch“. Er analysiert in einem klugen Artikel im Guardian wie der Neoliberalismus uns dazu verdammt hat, als Einzelkämpfer den Klimawandel zu bekämpfen statt auf die Steuerungsmacht von Regierungen zu setzen.

„Na ja …“ könnte man erwidern: Den Klimawandel halten wir durch unser Repair Café in der Tat nicht auf; aber es macht so viel Spaß, mit anderen Menschen zusammen zu werkeln und (hoffentlich) am Ende ein Erfolgserlebnis zu haben. Also am besten beides: Reparieren und richtig wählen gehen.

Logo des Gemeinschaftwerks Nachhaltigkeit

Köln kann kalt

No news is good news … nach diesem Motto haben wir in den letzten Wochen eine kleine Pause mit unseren Blogeinträgen gemacht. Auch wenn sich in dieser Zeit die Welt unglaublich schnell gedreht hat und man oft gar nicht nachkam mit dem Lesen – geschweige denn verdauen – der vielen Neuigkeiten aus der ganzen Welt; viele davon leider gar nicht erquicklich.

Um aber kein allzugroßes Winterloch aufkommen zu lassen, hier der Beweis, dass Köln auch kalt kann.

Eisablagerung auf Luftein- bzw. auslasshauben

Eisablagerung auf Luftein- bzw. auslasshauben. Links im Bild unser hübscher „Kammputz“

Sprachrohr der Bourgeoisie?

„Mein Eigenheim“ – dahinter könnte man das Presseorgan der Bourgeoisie vermuten … ausgerechnet dieser Zeitschrift haben wir uns neulich geöffnet, um über unsere Organisations- und Lebensform zu berichten. Die nette Redakteurin hat dann von sich aus ausgesprochen, was auch wir uns dabei gedacht haben:

Vielleicht kann man duch einen Bericht in „Mein Eigenheim“ die Vorstellungskraft der Leserschaft ein wenig weiten. Vielleicht kann man dadurch auch bei Bausparer*innen den Appetit ein wenig anregen, gemeinschaftlich zu wohnen. Bei uns geht das ja auch ganz gut – trotz unserer Verfassung als konventionelle WEG (Wohnungseigentümergemeinschaft).

Dass die WEG aber auch massive Nachteile hat – vor allem im Falle eines Wohnungsverkaufs – haben wir im Interview natürlich auch erwähnt; obwohl wir ahnten, dass das nicht abgedruckt werden würde.

Wie dem auch sei. Der Artikel und die dazugehörigen Fotos sind sehr gut geworden. Hier zum nachlesen.

Titelseite des Artikels in "Mein Eigenheim"

Titelseite des Artikels in „Mein Eigenheim“

Was die Welt im innersten zusammehält

Dieses Faust-Zitat ist zwar etwas hoch gegriffen, aber doch nicht ganz unpassend für die Suche, auf die wir uns am vergangenen Wochenende machen wollten: Was ist es eigentlich, was uns als Wunschnachbarn ausmacht? Vor allem: Was uns von einer nullachtfünfzehn-WEG unterscheidet? Unter anderem zu diesem Zweck machten wir uns zu einem Gruppenhaus an den Rursee auf.

Dass der erste Abend dann ohne Antwort auf diese Fragen verlief, war nicht weiter schlimm. Und am Samstagmorgen war es dann doch wichtiger, erst mal Gelegenheit zu bieten, die Aufmerksamkeit über den normalen Alltagswahnsinn zu erheben, um sich zuzuhören wie es allen denn gerade geht – persönlich, mit der Hausgemeinschaft, in dieser durchgeknallten Welt.

Am Samstagnachmittag musste dringend spaziert werden; klar, damit der leckere Kuchen verdaut wird. Und dann gings erst mal an die Klärung von wichtigen Detailfragen, etwa zur (Re-) finanzierung des Gästezimmers oder zum Prozedere im Falle eines Wohnungsverkaufs. Und auch am Sonntagvormittag tauchten wichtige Themen auf, die die Faust’sche Frage nicht beantworteten.

Aber vielleicht haben wir uns mit all dem trotzdem schon eine Teilantwort gegeben, denn kaum eine nullachtfünfzehn-WEG wird sich für solche Fragen Zeit nehmen. Oder?

Die Wunschnachbarn auf Antwortsuche

Die Wunschnachbarn auf Antwortsuche

Kommt ein Wunschnachbar geflogen …

… oder zwei oder drei. Drei nigelnagelneue Vogelhäuschen / Nistkästen warten auf Bewohner*innen; seien es Blau-, Tannen-, Hauben-, Sumpf-, Weiden- oder Kohlmeisen, Kleiber, Trauerschnäpper, Haus- oder Feldsperlinge oder Stare. Die Behausungen stehen ab sofort zum Einzug bereit. Spätestens im Frühjahr stellen wir die neuen Wunschnachbar*innen vor.

Einfamilienhäuschen am Mehrfamilienhaus

Einfamilienhäuschen am Mehrfamilienhaus

Wer die Häuschen nachbauen möchte findet verschiedene Bauanleitungen auf der NABU Website.

Schreck lass nach!

So idyllisch die propagandistischen Einträge auf unserem Blog auch manchmal erscheinen mögen – auch um unser Haus macht der Schreck keinen Bogen. Neulich suchte er uns in Form einer Rocky-Schrecken Bilder Show heim; und das obwohl Karneval noch gar nicht in Sicht ist. Furchtbar!

Der Rocky Schreck bei den Wunschnachbarn

Der Rocky Schreck bei den Wunschnachbarn

Unser(e) Eigenheim(e)

Mein Eigenheim“ ist eine Zeitschrift, die der J. Fink Verlag im Auftrag der Wüstenrot-Bausparkasse AG produziert – so vermuten wir jedenfalls. Auf solche Firmenverflechtungen haben wir uns nicht konzentriert beim sehr angenehmen Gespräch mit einer Redakteurin und Fotografin, die uns neulich besucht haben. Sie möchten einen Artikel über die Wunschnachbarn schreiben, der bei der vermutlich eher bürgerliche eingestellten Leserschaft der Zeitschrift Appetit weckt, Wohnen mal neu(er) zu denken.

Ja, wir haben zwar die WEG als „Rechtsform der Erschöpfung“ (Zitat unserer Rechtsberaterin) gewählt und haben alle unser bourgeoises Eigenheim, aber innerhalb dieses Konstruktes haben wir durchaus versucht, ein großzügiges Maß an Gemesinschaftlichkeit unterzubringen; sowohl baulich als auch sozial. Vielleicht macht der Artikel auch anderen Leuten Lust, etwas ähnliches anzustreben.

Einige Wunschnachbarn mit den Besucherinnen von "Mein Eigenheim"

Einige Wunschnachbarn mit den Besucherinnen von „Mein Eigenheim“