Unser bisheriger Fussabdruck …

Nach den ersten fünf Jahren ziehen die Wunschnachbarn eine Bilanz ihres Ressourcenverbrauchs:

Der Passivhaus-Baustandard führt zu einer Einsparung von Heizwärme um ca. 80% gegenüber dem Bundesdurchschnitt und liegt immerhin noch um gut ein Drittel unter dem aktuell geforderten Mindeststandard für Neubauten (KfW 70).

Unser bisheriger Heizwärmeverbrauch im Vergleich

Unser bisheriger Heizwärmeverbrauch im Vergleich

Der Stromverbrauch liegt trotz Dauerbetriebs der kontrollierten Wohraumlüftung 22% unter dem Bundesdurchschnitt. 60% des verbrauchten Stroms werden durch eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach erzeugt.

Unser bisheriger Stromverbrauch im Vergleich

Unser bisheriger Stromverbrauch im Vergleich

Auch der Wasserverbrauch ist um ca. 30% geringer als im Durchschnitt.

Unser bisheriger Wasserverbrauch im Vergleich

Unser bisheriger Wasserverbrauch im Vergleich

Fazit: Am konkreten Beispiel wird deutlich, dass schon seit langem eine signifikante Einsparung von Ressourcen auch in einem Mehrfamilienhaus mit einer ganz normalen Bewohner*innenschaft möglich ist. Da für die Nutzung von Strom und Wasser keine besonderen baulichen Maßnahmen getroffen wurden, ist hierfür das allgemein umweltbewusste Verhalten der Verbraucher*innen maßgeblich. In Punkto Heizwärme ist das größte Einsparpotenzial durch die Bauweise des Hauses erreicht worden. Der Heizwärmeverbrauch kann noch geringfügig durch optimiertes Nutzungsverhalten gesenkt werden.

Der Passivhausstandard ist schon seit mehr als 25 Jahren in Theorie und Baupraxis bestens erprobt. Dennoch sind seitdem noch hunderttausende Neubauten errichtet worden, die über ihre gesamte Nutzungsdauer immense Mengen von Heizwärme und damit oft auch fossile Ressourcen verschwenden. Die aktuelle öklogische und politische Situation zeigt einmal mehr, dass es mehr denn je „fünf vor zwölf“ ist. Ressourcenschonend zu bauen war und ist kein „Luxus“, „nice to have“ oder „optional“, sondern unbedingte Notwendigkeit. Der erste Fokus muss immer darauf liegen, wie der Verbrauch von Ressourcen wie Fläche, Raum, Bewegungsenergie, Wärme, Strom und Wasser größtmöglich reduziert werden kann. Erst darauf folgend lohnt es, darüber nachzudenken, wie die dann noch notwendige Energie möglichst CO2-neutral produziert und transportiert werden kann.

(Vielen Dank an den Gastautor Anno)